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Otto Richard Struller

Otto Richard StrullerRichard2024-08-01T22:06:14+02:00
  • Personalien

  • Politischer Werdegang

  • Beruflicher Werdegang

  • Militärischer Werdegang

  • Lazarettaufenthalt

  • Verschiedenes

  • Rotes Kreuz

  • Grabstelle

  • Personalien

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Quelle: Derra de Moroda Dance Archives

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NameStruller
VornameOtto Richard
RufnameOtto
RangGefreiter
Alias Rang / Name
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Capt. Ceciel Dryer / Pvt. Richard Baumgardner
AGO und US-Ekm. auf unterschiedliche Namen ausgestellt
Geboren06.10.1912 Altdorf b. Nürnberg (Bayern)
Gestorben / Hingerichtet13.01.1945 in Huy (Belgien)
Grablage
.
Erstbestattung in Henri-Chapelle (Belgien). 18.01.1947 umgebettet auf die Deutsche Kriegsgräberstätte Lommel (Belgien), Block 18/Grab 506
Erkennungsmarke-92- 2./ I E. Btl. 457 [16], später -2765- Stkp. Pz. Gren. Ers. Btl. 50 [17]
TeamkameradenTeameinteilung Unbekannt
Datum & Ort Gefangennahme21.12.1944
AuszeichnungenK.A.
Letzte EinheitKommandokompanie Panzerbrigade 150
VaterKarl Ludwig Struller, geb. in Weissenburg (Bayern)
Vorname, VaterKarl
Beruf, VaterLehrer, Studienprofessor an der Deutschen Aufbauschule Schwabach
Mutter
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Louise Walburga Margareta Maria Struller geb. Tauber, geb. in Thalmässing, Roth (Bayern)
Beruf, MutterHausfrau
EhefrauEmma Schnaus geb. in Nürnberg (Bayern)
Eheschließung14.10.1939 in Rückersdorf (Bayern)
Beruf, EhefrauTänzerin
KinderJa †

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Summary in English

  • Politischer Werdegang

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NSDAP
Im Bundesarchiv (BArch) in Berlin, in den Unterlagen des ehemaligen Berlin Document Centers (BDC), konnte die Mitgliedschaft von Karl Struller, dem Vater von Otto Struller, beim NSLB festgestellt werden. Karl Struller ist am 01.05.1933, dem Nationalsozialistischen Lehrerbund beigetreten. Die Mitgliedernummer lautet: 33820.
Karl Struller war Lehrer bei der Aufbauschule in Schwabach. Von Karl Struller wurde in den Unterlagen der NSDAP noch ein Fragebogen des NS Lehrerbundes, Kreis Schwabach gefunden. Er gibt dort an, Mitglied im NSV, der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt zu sein. Karl Struller war, laut seinen Angaben, auch Mitglied beim Reichsluftschutzbund.
Zu Otto Struller wurde keine Mitgliedschaft in der NSDAP o. ä. festgestellt.

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Otto Struller in jungen Jahren (Quelle: Familienbesitz)

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Otto Strullers Briefe mit politischem Inhalt
Obwohl Otto Struller politisch nicht aktiv war gibt es einige Hinweise zu seiner politischen Meinung. Aus Familienbesitz wurden erhaltenen Briefe und Dokumente, von Otto Struller, dem Dokumentationszentrum des Reichsparteitagsgeländes in Nürnberg überlassen. Für diese Recherche wurde die Sammlung dankend zur Verfügung gestellt.
Es sind unter anderem Briefe enthalten die Otto Struller an seine Eltern schrieb.
Die Briefe stammen aus dem Zeitraum 1933-1938. Während dieses Zeitraumes war Otto Struller Mitglied der Tanzgruppe von Kurt Jooss.
In einem Brief den Otto Struller am 12.11.1933, aus Essen, an seine Eltern schrieb heisst es:
„Denn ich gehe wohl nicht fehl in der Annahme das auch der letzte Deutsche heute mit „Ja“ stimmt. Andernfalls er Lebensberechtigung in diesem Staate verloren haben dürfte“.
Am 12.11.1933, fanden gleichzeitig die Reichstagswahl und die Volksabstimmung über den Austritt Deutschlands aus dem Völkerbund statt. In einem weiteren Brief findet sich weiteres zur politischen Auffassung von Otto Struller. Aus Dartington Hall in England schrieb Otto Struller am 18.09.1938 an seine Eltern folgendes:
„Gefühle für Deutschland nicht prima! Habe stundenlang dauernde Auseinandersetzungen mit Engländern, doch kann sie meistens überzeugen von unseren Rechten!“

Der Brief endet mit dem Hitlergruss.

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Persönliche Briefe und Postkarten von Otto Struller. Quelle: Wolfgang Stienes.

  • Beruflicher Werdegang

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Ausbildung und berufliche Entwicklung eines schwarzen Schafes
Seit dem 12.04.1923 war Otto Struller in Regensburg, Am Ölberg 2 gemeldet. Dort befindet sich das protestantische Internat mit dem Namen „Protestantische Alumneum“.
Leider wurden in den alten Beständen, die heute vom „Evangelischen Bildungswerk Regensburg e.V.“ verwahrt werden, keine Spuren von Otto Struller gefunden.
Beim Stadtarchiv in Regensburg ist uns nur seine Meldekarte als Beweis geblieben.
Leider wurde versäumt genau Buch zu führen, wann Otto Struller das Internat in Regensburg verlassen hat. Zwischen den Briefen und Unterlagen von Otto Struller befindet sich ein Austrittszeugnis vom Neuen Nürnberger Gymnasium. Aus dem Zeugnis geht hervor, dass Otto Struller sich während des Aufenthalts an der Anstalt wenig bemüht hat den Anforderungen der Schule gerecht zu werden. Das Betragen von Otto Struller wurde zwar als „im allgemeinen ruhig“ bewertet, blieb allerdings nicht ohne Tadel. Wegen unentschuldigter Schulversäumnisse erhielt er eine Strafe. Zuletzt machte er sich einer Verfehlung schuldig, die zu einer ernsthaften Bestrafung geführt hätte, wenn Otto Struller nicht vor der endgültigen Klärung des Falls ausgetreten wäre. Die einzelnen Benotungen sind wirklich keine Glanzleistung. Mangelhaft für Griechisch, Deutsch und Englisch. Für Latein bekam Otto Struller ein ungenügend. Religion und Geschichte wurden mit lobenswert beurteilt. Das einzige Fach für das es ein hervorragend gab war das Turnen. Das Zeugnis wurde am 21.10.1930 ausgestellt. Otto Struller besuchte das Schuljahr 1930/31 in der Abteilung B der 8. Klasse. Wie es danach weiter ging, konnte nicht rekonstruiert werden, da weitere Unterlagen nicht gefunden wurden.
Am 01.05.1933 zeigt eine Meldekarte an, dass Otto Struller von Schwabach nach Essen gezogen ist. Er wohnte zunächst in der Nieberdingstrasse bei einer Frau Weber, danach bei Schneidermeister Kneip in der Gildehofstrasse. Otto Struller wechselte 1934 von der Tanzabteilung der Folkwangschule in Essen nach Dartington, England. Otto Struller der Absolvent der „Jooss–Leeder School of Dance“ in Dartington gehörte dort dem Ballett von Kurt Jooss an. Die Geschichte von Kurt Jooss, Sigurd Leeder und dem Ballett hier auch nur ansatzweise darlegen zu wollen, würde weit über das Ziel dieser Recherche hinaus gehen. Kurt Jooss hat Deutschland verlassen, weil er nicht auf die jüdischen Mitglieder des Balletts verzichten wollte. Das Ballett ist u.a. in den USA aufgetreten. Es gibt mehrere Passagierlisten auf denen die Tanzgruppe von Kurt Jooss zu finden ist. Otto Struller hat sowohl aus England als auch von den Tourneen der Gruppe viele Briefe an die Familie geschickt. In einem, datiert 03.11.1933, schrieb Otto Struller seinen Eltern, dass Sigurd Leeder die grössten Hoffnungen in Otto Struller setze. Dieser Brief endet jedoch mit einer etwas bitteren Bemerkung in Richtung der Eltern, ….dass er nun nicht mehr das Sorgenkind der Familie sei. Dazu findet sich in einem undatierten Brief noch eine weitere Stelle. Er schreibt in einem Brief der dem Jahr 1935 zugeordnet werden kann folgendes: „War ja schon immer Unkraut und schwarzes Schaf in einer Person gewesen.“ Mag sein dass die Eltern über die Berufswahl ihres Sohnes Anfangs nicht gerade begeistert waren, die Eltern finanzierten jedoch die Ausbildung. In den Briefen die Otto Struller seinen Eltern schrieb ist das Thema Geld eines der wichtigsten Themen überhaupt.
In den Briefen gibt es hinsichtlich seiner düsteren Zukunft einige bemerkenswerte Stellen. Anfang Mai 1934 schreibt Otto Struller aus England an seine Eltern, welch einen positiven Einfluss die Umgebung von Dartington Hall auf ihn hat. Er schreibt: „..fast so wie in meiner über alles geliebten deutschen Heimat. Denn die Heimaterde ist und bleibt doch das schönste im Leben und ich hoffe mit ganzem Herzen später meinen Beruf in Deutschland ausüben zu können….“ Während einer Jubiläumsdarbietung in England ist Otto Struller zum ersten Mal mit einem eigenen Stück aufgetreten. Das Stück heisst „Flemish Student’s Dance“.
Otto Struller schrieb einen Brief auf dem Programmzettel der Vorstellung vom 06.05.1936.
Von den weiteren Rollen die Otto Struller besetzte, ist eine davon im Hinblick auf sein Ende besonders erwähnenswert. In dem Antikriegsstück „Der grüne Tisch“ hat Otto Struller die Rolle des Kriegsgewinnlers besetzt. (Ein Kriegsgewinnler ist jemand der eine Notsituation zu Zeiten eines Krieges aus wirtschaftlichen Gründen ausnutzt.) Im Deutschen Tanzarchiv Köln gibt es einige Rollenbilder von Otto Struller aus der Zeit bei Kurt Joos. Die Rückkehr nach Deutschland kann für Otto Struller auf das Jahr 1939 festgelegt werden. Seit dem 29.08.1939 waren Otto Struller und Emma Schnaus, auch sie war ein Mitglied des Balletts von Kurt Joos, in Rückersdorf (Bayern) gemeldet. Im November 1939 ist das Paar nach Berlin gezogen, in die Augsburger Str. 24. Innerhalb Berlins sind für Otto Struller allerdings weitere Umzüge nachgewiesen worden.

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Programmhefte des Kurt Jooss Balletts aus dem Jahr 1939.

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The Green Table (Der Grüne Tisch) mit Otto Struller u. Emma Zeltner.

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Kraft durch Freude
Zeitnah hat Friderica Derra de Moroda, sie war Tänzerin, Choreografin und Tanzpädagogin, für die NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude“ (KdF) ein Ballettensemble aufgebaut.

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Von r. nach l.; Otto Struller (Assistent), Derra de Moroda, Ernst Abromeit (Kapellmeister). Stehend Louis Gercke (Technischer Leiter). Quelle: Universität Salzburg, Abteilung Musik- und Tanzwissenschaft Derra de Moroda Dance Archives.

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Diesem Ballett hat sich Otto Struller angeschlossen, er ist dort auch als künstlerischer Assistent von Derra de Moroda tätig gewesen. Leider fehlen genaue zeitliche Abläufe da von dem KdF-Ballett viele Unterlagen verloren gegangen sind. Der militärische Werdegang von Otto Struller kann uns dabei vielleicht ein wenig helfen.

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Aus dem Ballett Klassische Suite
– Botticelli – Hungaria.

Struller in der Rolle des Botticelli.

Das Ballett der NSG.
„Kraft durch Freude“

Aus dem Ballett „Hungaria“ von
Derra de Moroda.

Quelle: Universität Salzburg, Abteilung Musik- und Tanzwissenschaft Derra de Moroda Dance Archives.
(Fotos: S. Enkelmann)


Otto Struller als Filippo, ein buckeliger Beamter,
der Spion des Diktators

  • Militärischer Werdegang

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laut Meldung vom10.09.19401. Kompanie Infanterie-Ersatz-Bataillon 457
25.09.19402. Kompanie Kraftfahr-Ersatz-Abteilung 23
10.10.1941Stab Wehrwirtschaftliche Ersatz-Abteilung 1
09.05.1942
08.06.19422. Kompanie Wehrwirtschaftliche Ersatz-Abteilung 1
Entlassen08.06.1942Unabkömmlichkeitsstellung nach Berlin Charlottenburg
WiedereinberufungNicht verzeichnet
laut Meldung00.10.1944Stammkompanie Panzer-Grenadier-Ersatz-Bataillon 50
23.12.1944Panzer-Brigade 150

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Die Wehrwirtschaftliche Ersatz-Abteilung 1 war laut Bundesarchiv in Berlin stationiert.
Aus einem Brief (Bundesarchiv, BArch R 55/10373) des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda vom 12.04.1944 geht hervor, dass Otto Struller zu dem Zeitpunkt bei der Ersatz Reserve I kriegsverwendungsfähig eingeteilt war. Otto Struller sollte ausgetauscht werden und von der NSG-Kraft durch Freude in den aktiven Militärdienst wechseln. Eine handschriftliche Notiz besagt, dass er bis zum 30.06.1944 zurückgestellt wurde.

  • Lazarettaufenthalt

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Aufzeichnungen über Lazarettaufenthalte von Otto Struller wurden nicht gefunden.

  • Verschiedenes

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Die Familiengeschichte
Fritz Struller
Fritz Struller, ein Bruder von Otto Struller, ist 1942 in der Ukraine gefallen. Fritz Struller ruht auf der Kriegsgräberstätte in Sewastopol, unter den Unbekannten.

Karl Struller
Der wegen Kriegsverbrechen in Landsberg hingerichtete Karl Struller (1913-1947) ist nicht mit Otto Struller verwandt. Eine zuerst angenommene Verwandtschaft stellte sich als falsch heraus.

Die Ehe mit Emma Schnaus
Am 14.10.1939 heiratete Otto Struller die 1915 in Nürnberg geborene Tänzerin Emma Schnaus (Rückersdorf 8/1939).
Emma Schnaus war die Tochter von Susanne Durst und Johann Bernhard Schnaus. Emmas Vater wurde 1917 für tot erklärt, als einer von vielen Vermissten des Ersten Weltkrieges. Emma war da noch keine 10 Jahre alt. 1924 heiratete die Mutter den Blechschneider Johann Georg Zeltner, dieser verstarb bereits 1931.
Otto Struller und Emma Schnaus kannten sich schon einige Jahre. Aus dem Nachlass von Otto Struller stammen einige Liebesbriefe, unterschrieben mit „Emma“. Der älteste Brief wurde am 14.02.1933 geschrieben. Es musste zunächst belegt werden das die Briefschreiberin mit der späteren Ehefrau, der Tänzerin Emma Schnaus, identisch ist. In dem besagten Brief, vom 14.02.1933, nennt Emma die Strasse in der sie wohnt. Es ist dieselbe Adresse die später auch auf der Sterbeurkunde des 1943 geborenen Kindes genannt wird.
Der Brief vom 13.03.1933 ist nicht nur ein Liebesbrief an Otto Struller, der Brief ist auch ein kleines Zeitdokument. In dem Brief erzählt Emma, dass es in Nürnberg zu Unruhen gekommen sei. Es wurden Häuser u. ä. demoliert. Es sei viel Betrieb in „ihrer“ Bogengasse. Sie schrieb das die Leute die geschlossene „Tagespost“ sehen wollten, aber nicht gelassen wurden. In dem Brief beschreibt Emma Schnaus die Ereignisse des 09.03.1933.
An dem Abend überfielen SA-Einheiten das Verlagsgebäude der sozialdemokratischen „Fränkischen Tagespost“.
In dem Brief beschwert sich Emma Schnaus über das Verhalten der Jungen der SS & SA. Sie sei froh, dass Otto Struller nicht dabei ist.
Emma Schnaus ist vermutlich nur durch ihren Kontakt zu Otto Struller Tänzerin bei dem Ensemble von Kurt Jooss geworden. In dem bereits erwähnten Brief vom 14.02.1933 schrieb Emma das sie tagträumt über inniges Tanzen mit ihrem Otto. Der Brief ging nach Essen, wo Otto Struller bereits lebte, und dort an seiner Ausbildung zum Balletttänzer arbeitete. Otto Struller muss in einem Brief geschrieben haben das Emma nach Essen kommen könne. Grund dafür waren wohl einige Beschwerden über Probleme die Emma Zuhause und auf der Arbeit hatte. Um was für Probleme es sich dabei handelte schrieb Emma nicht. In einem Brief vom 13.03.1933 hat Emma Bedenken nach Essen zu kommen. Im darauf folgenden Brief, vom 19.03.1933, erklärte sie das sie nicht nach Essen kommen könne weil sie sich nicht selbst ernähren könne, es fehlt am Geld. Die Bedenken hielten aber nicht lange an. Am 23.05.1933 schrieb sie Otto Struller, das sie wohl mit ihm nach Essen fahren würde. Emma Schnaus war dann von September 1933 bis Anfang März 1934 in Essen gemeldet. Danach war sie wieder in Nürnberg gemeldet. Am 23.08.1934 verliess Emma Schnaus Nürnberg in Richtung England.
In verschiedenen Quellen die in Zusammenhang mit dem Ballettensemble von Kurt Jooss stehen, findet man Emma Schnaus sowohl unter ihrem Geburtsnamen als auch unter dem Namen Zeltner.
Im Archiv von Dartington Hall (Onlinerecherche) findet man Emma unter beiden Namen. In dem Archiv gibt es auch Fotos von Emma Zeltner und Otto Struller. Ein Foto zeigt Emma Zeltner die in einem Zugabteil neben Otto Struller sitzt und Schreibmaschine schreibt.

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Emma Zeltner (Schnaus) mit Schreibmaschine und Otto Struller
in einem Zug (ca. 1935.). Quelle: The Dartington Hall Trust Archive.
(Foto: Fritz Henle Estate)

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Zu dem Ort Dartington und der „Dartington Hall School“, eine reformpädagogische Schule bei Totnes in der Grafschaft Devon, gibt es online einiges zu lesen (u.a. bei Wikipedia). In den Internetquellen findet sich das Buch, „The Jooss-Leeder School at Dartington Hall“. In einem kurzen Zitat heisst es, dass Emma Schnaus den Namen ihrer Mutter angenommen hat. Warum Emma den Namen Zeltner verwendete ist nicht bekannt. Die Namensänderung war jedenfalls nicht offiziell, da 1934 die Verlängerung ihres Reisepasses auf den Namen „Schnaus“ erfolgte. Die erhaltene Passkarte befindet sich heute im Stadtarchiv Nürnberg (StadAN C 21/VII Nr. 144).
Am 16.04.1943 wurde die Ehe von Emma und Otto Struller in Berlin geschieden. Brisantes Detail ist, dass Emma Struller am 25.05.1943 einen Sohn bekam, das Kind starb bereits am 21.08.1943. Als Vater wurde Otto Struller dokumentiert. Die Geburt des Kindes und die zeitnahe Scheidung lassen Raum für Spekulationen offen. Das Otto Struller der leibliche Vater des Kindes war ist mehr als fraglich. Der Verdacht erhärtet sich noch durch den Umstand das Emma kurz nach der Scheidung wieder ihren Mädchennamen annahm und am 15.06.1944 erneut heiratete. Was danach mit Emma geschah bleibt aus datenschutzrechtlichen Gründen im Dunkeln. Aus der Sterbeurkunde des Kindes geht hervor das beide Elternteile in Berlin-Charlottenburg gemeldet waren. Es wird aber nur von der Mutter die genaue Anschrift genannt. Es ist die gleiche Anschrift die auch in den historischen Adressbüchern Berlins genannt wird. In den Adressbüchern (1942 u. 1943) finden sich Eintragungen für Emma „Strulla“ statt „Struller“. Es stimmen aber Beruf und Adresse, Berlin Charlottenburg, Kantstrasse 156. Otto Struller sucht man vergebens in den historischen Adressbüchern von Berlin. Nur der erhaltene Teil der Berliner Einwohnermeldekartei erbringt den Nachweis das der Ballettmeister Otto Struller in Berlin Charlottenburg, Kantstrasse 156, gemeldet war. Ab 02.03.1944 dann in Berlin Grunewald in der Schleinitzstrasse 7. Dazu muss bemerkt werden das Emma Schnaus (Künstlername Monika Zeltner), am 14.03.1944 auf einem Personalfragebogen der Reichstheaterkammer ebenfalls die Schleinitzstrasse Nr. 7 als Wohnsitz angibt. In einem Brief des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda, vom 12.04.1944 wird als Berliner Adresse von Otto Struller, die Coubierestrasse 7 in Berlin W. angegeben. 1949 wurde Otto Struller in Berlin amtlich abgemeldet.

Otto Struller und die Stripteasetänzerin
In dem Buch „Goddess of Love Incarnate: The Lofe of Stripteuse Lili St. Cyr“, geschrieben von Leslie Zemeckis, findet sich eine interessante Enthüllung. Aus einem Brief den die Tänzerin schrieb geht hervor das sie, während einer Reise in die USA, eine kurze Affäre mit Otto Struller hatte. Lili St. Cyr, die mit bürgerlichem Namen Willis Marie Van Schaak hiess, reiste im September 1936 auf dem Schiff „Ile De France“ in die USA . Auch das Ballett von Kurt Joos befand sich zu dem Zeitpunkt an Bord der „Ile De France“, unterwegs in die USA. Die betreffende Passagierliste bestätigt das beide an Bord waren. Otto Struller muss die Tänzerin beeindruckt haben. Den Brief in die Hände zu bekommen ist bisher nicht gelungen. Wie zu dem Zeitpunkt das Verhältnis mit Emma Schnaus war ist unbekannt. In keinem der Briefe die Otto Struller, während seines Verbleibs bei der Truppe von Kurt Jooss, schrieb wurde Emma Schnaus erwähnt.

Das Rückwanderamt
Im Bundesarchiv in Berlin (BArch) in den Beständen des ehemaligen Berlin Document Centers (BDC) liegen, wie wir ja bereits wissen, auch die Akten des Rückwandereramtes der Ausländerorganisation der NSDAP. Hier wurden Unterlagen über Otto Struller gefunden.
Das erste Dokument ist ein Brief der Ausländerorganisation der NSDAP, datiert vom 19.01.1940. In dem Brief wird, von der Leitung der Ausländerorganisation bei der Gauleitung Franken, um eine politische Beurteilung über den Volksgenossen Otto Struller gebeten.
Interessant ist dabei, dass als Adresse von Otto Struller die Coubierestrasse in Berlin angegeben wird. Diese Strasse fehlt bei den Meldeangaben des Landesarchivs Berlin. 4 Jahre später wird die Adresse dann nochmals in einer offiziellen Quelle genannt.
Vom Gaupersonalamt Franken wurde am 02.02.1940 ein Fragebogen über Otto Struller ausgefüllt.
Die Genossen der NSDAP scheinen sich mit der Recherche über Otto Struller nicht viel Arbeit gemacht zu haben.
Als Beruf wird folgendes angegeben: „Hatte noch keinen festen Beruf. Er wollte Techniker werden.“ Hierzu soll bemerkt werden, dass in den Briefen von Otto Struller mehrmals das Thema „Motorrad“ angeschnitten wird. So schrieb er im September 1936 in einem Brief, dass er in Dartington in kürze seine Motorradprüfung machen wolle und im darauffolgenden Mai hoffte er sich bald ein Motorrad kaufen zu können. Es mag also sein das er eine Leidenschaft für Motorräder hatte die zu dieser Annahme geführt hat.
Der Familienstand wird mit „ledig“ angegeben. Eine Mitgliedschaft von Otto Struller in der NSDAP ist beim Gaupersonalamt in Franken unbekannt. Zu seinem politischen Verhalten vor und nach dem 05.03.1933 (Reichstagswahl zum achten Deutschen Reichstag) heisst es, dass er nicht politisch tätig war und nichts zu beanstanden sei.
Bei Punkt 16 wird um eine zusammenfassende politische Beurteilung gebeten.
Da heisst es u.a.: „…. Nach England ist er seinerzeit ausgewandert, weil er anscheinend weder zum lernen in den Schulen, noch sonst für einen Beruf die rechte Lust fand. Zweifellos war er im Elternhaus gut erzogen, sodass er sich in politischer Beziehung nichts zu Schulden kommen liess. Er soll mit einer Tanzgruppe Amerika und Europa bereist haben, die von einem Juden geführt wurde.“ Weder Kurt Jooss noch Sigurd Leeder waren jüdischer Herkunft.

Briefe eines Zeitzeugen
In einem Stapel Briefe und Dokumente den die Nichte von Otto Struller dem Nürnberger Dokumentationszentrum des Reichsparteitagsgeländes übergeben hat befinden sich zwei Briefe eines deutschen Kriegsgefangenen, der während seiner Gefangenschaft Kontakt zu Otto Struller hatte. Der Brief vom 05.03.1946 war eine Kurznachricht des ehemaligen Flüchtlings Fritz Vaupel der einige Zeit in amerikanischem Gewahrsam war.
Vaupel teilte kurz mit das Otto Struller tot sei.
Am 08.04.1946 schrieb Fritz Vaupel der Familie Struller einen sehr detaillierten Brief.
Fritz Vaupel hatte nach eigener Aussage verbotener Weise die Stadt Malmedy verlassen und war in Bévérce im Keller eines Bauernhauses in amerikanischem Gewahrsam geraten.
Während einer Unterhaltung mit einem amerikanischen Offizier wurden drei Gefangene, deutsche Soldaten, heruntergeführt, einer trug eine amerikanische Uniform. Die Gefangenen nahmen in einer Ecke des Kellers Platz. Vaupel wurde wegen seiner etwas amerikanisch aussehenden Kleidung nicht für einen Deutschen gehalten und konnte das Gespräch mit dem amerikanischen Offizier ungehindert fortführen. Er erfuhr, dass der Gefangene in amerikanischer Uniform als Spion behandelt wurde. Fritz Vaupel wurde am nächsten Morgen entlassen, seinen Ausführungen zufolge sei es der 20.12.1944 gewesen.
Es sollte aber nicht die letzte Begegnung mit dem deutschen Spion sein.
„Ich geriet Anfang Januar 1945 in einen ähnlichen Verdacht und wurde deswegen nach der Festung Huy gebracht (etwa 30 km hinter Lüttich in Richtung Dinand?) (Dinant). Wir waren in unserem Raum rund 18 Gefangene. Unter ihnen war auch der Soldat in der amerikanischen Uniform, den ich in Bévercé gesehen hatte. Ich habe an das damalige Zusammentreffen angeknüpft und dann erfahren , das der Mann Otto Struller hiess, Tänzer war usw. Struller war krank, bzw. litt an den Folgen eines Sturzes oder Zusammenbruches, bei dem er auf den Hinterkopf geschlagen war. Er wurde ärztlich und ernährungsmässig ausgezeichnet betreut, befand sich auf dem Weg der Besserung, war, nachdem ich drei Tage da war, so weit, das er mit Freiübungen begann und wenig später uns einen Krakowiak vortanzte. Er machte sich viel Sorgen um sein Schicksal, weil man ihn, da er in amerikanischer Uniform war, als Spion behandeln könnte. Diese Sorgen hatte er mir mitgeteilt, wie wir überhaupt über sehr vieles uns unterhalten haben. Ich habe die Sorgen zu zerstreuen gesucht unter Hinweis auf die Behandlung, die man ihm zuteil werden liess.
Er meinte selbst auch, dass man ihn glimpflich behandeln würde, zumal er ein deutsches Munitionslager den Amerikanern verraten hätte, von dem ein Offizier ihm nachher gesagt hatte, das man es gefunden hätte“.

Fritz Vaupel ist sich nicht ganz sicher, glaubte aber es sei am 12.01.1945 gewesen als Otto Struller am Nachmittag mitgenommen wurde. Vaupel vermutete, dass Struller zum Verhör oder ähnlichem gebracht wurde. Ein Vorgang der dort mehrfach stattfand. Otto Struller kam aber nicht wieder in den Keller zurück. Im Brief heisst es dann:
“ Am anderen Morgen kam der diensttuende Sergeant mit dem Struller sich auch häufiger unterhalten hatte, und brachte uns Zigaretten. Von mir darüber befragt, woher die Zigaretten kämen antwortete er: „Die schickt Euch Struller. Auf meine verwunderte Frage, wieso Struller so viel Zigaretten schicken könne, wurde mir die von dem Mann mit ausgesprochenem Bedauern gegebene Antwort, er habe keine mehr nötig, weil er morgens in der Frühe erschossen worden sei“….
Einige Zeilen später geht Fritz Vaupel auf ein Gespräch mit Otto Struller ein. Auf seine Frage, wie Otto Struller in die amerikanische Uniform geraten sei gab dieser folgendes als Antwort: „..Er hat mir die Sache so erklärt, dass rund 300 Mann zum Antreten befohlen worden seien. Man habe dann einen Spezial-Auftrag befohlen, wer sich davon ausschliessen wolle, könne heraustreten.“
Fritz Vaupel schrieb des Weiteren, dass alle im Keller den Tod von Otto Struller bedauerten. „Er war ein guter Kamerad und summarisch beschrieben ein feiner Kerl, dem wir alle mehr gegönnt hätten als dieses Ende“.
Der Brief wurde von Fritz Vaupel, als Kopie, ebenfalls an ein Fräulein Soltwedel geschickt. Das geht aus der Anrede am Anfang des Briefes hervor. Else Soltwedel war Tänzerin im Ballett der KdF-Gemeinschaft. Warum der Brief ebenfalls an Fräulein Soltwedel geschickt wurde wird erst im März 2021 offenbart. Dazu mussten die Personalkarteikarten von Otto Struller eingesehen werden.

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Der Zeitzeuge Fritz Vaupel geriet im Dezember 1944 in Bévercé (bei Malmedy) in amerikanischem Gewahrsam.
Er verbrachte eine Nacht im Keller eines Bauernhauses. Später berichtete er von dieser Nacht wie folgt:
„Während einer Unterhaltung mit einem amerikanischen Offizier wurden drei gefangene deutsche Soldaten
heruntergeführt. Einer dieser Soldaten war in amerikanischer Uniform gefangen genommen worden, und
ich erfuhr, dass man ihn als Spion behandeln würde. Ich wurde am nächsten Morgen entlassen, das war am
20. Dezember 1944“.
Fritz Vaupel Jahrgang 1908 starb im Februar 1994.

Quelle: Video ©CriticalPast

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Der Fall Otto Struller nach amerikanischer Aktenlage

„IPW TEAM NO. 46<
HEADQUARTERS 120 INFANTRY REGIMENT
A.P.O. 30 U. S. Army

ACG/as/h
1930 21 December 1944

INTERROGATION REPORT NO. 103
covering the period 2200 20 to 2200 21 December 1944.
Supplement to Interrogation Reports Nos. 101 and 102.
1. Total number of PW processed in period: 6
<(Pws Nos, 3810-3815.)

2. Supplement to information from a PW in Interrogation Report No. 101, para 2: The PW was inducted into the AT Res Bn 50 at KUESTERIN (Nr Berlin) on 10 Oct 44. A few days later he went to TARM (DENMARK) where he received the training with this unit as a mortar-section leader. There the men were asked about knowledge of foreign languages. He reported because he hoped to be sent back to GERMANY for further training. After an examination of his knowledge in English he was sent to an Amy school in ALT-NEUHAUS (OBERRPFALZ) where English conversation was practiced. From there he was sent to attent an English course in Berlin. He returned to ALT NEUHAUS at end of November. There were about 20-30 men who spoke English fluently. They were told that the Russians had issued their men German uniforms at STALINGRAD and that the Americans had worn German uniforms in the first days of the invasion, and that such practice was common in this war. They were issued American uniform parts at different times. They still wore the German uniforms. On the way to the front they were issued officers AGO cards, complete with pictures taken of them in ALT-NEUHAUS, PW claims he was given the dog-tags which were also found on him by a captured American soldier he met on the way to the front. The names on the AGO card and on the tags did not correspond.
PWs unit arrived in LIGNEUVILLE 8098 late afternoon 20 Dec. There he was issued a G.I. (EM’s) blouse and captain’s insignia and cross-rifles which had been taken from a captured QM store. He was ordered to turn in his German uniform and put on the American clothes. He was then sent out with the rcn patrol with the mission to find out if we had strong positions or only delaying forces in this vic. His knowledge of the English language and the American uniform was to help him to identify himself as an American straggler in case of unexpected difficulties, and thus facilitate the success of the patrol.“

Quelle: unbekannt

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Periodic CI Report, Hq 30th Inf. Div.

„Captured in the aftermath of the Second Combat Group’s action was Gefreiter Otto Struller, one of the Einheit Stielau of the jeep lead teams. Struller, posing as Capt. Cecil Dryer or Pvt. Richard Baumgardner – – his AGO card had the first name and his „dog tags, “ the other – – was captured by troops of the 30th Infantry Division. He was immediately relinquished to 30th CIC. A former ballet dancer, Struller chose to discuss his successes on the New York stage, but his interrogators were more interested in his failure in the Ardennes. He denied membership in Einheit Stielau or any organized band of English speaking German soldiers, reiterating several times that he did not know with which unit he had served prior to his capture and disclaiming knowledge that there was any organized deception practiced by Germans masquerading as American soldiers with U.S. equipment. He explained that his mission was merely one of reconnaissance, not sabotage or espionage. He said he had heard of Skorzeny’s assassination mission, adding that it was already under way. He was tried, convicted and executed.“

Quelle: History of the CIC (John Mendelsohn)

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Otto Struller nach seiner Gefangennahme. Quelle: Internet

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PWI Report NO.I  24-25 Dec. 44.

.„The mission of ‚Captain‘ STRULLER, who had been assigned to a radio team of Einheit STIELAU, was to reconnoiter a bridge near MALMEDY while dressed in US uniforms. With his team sitting in a jeep, he led a convoy.
Directly behind PW came 1st  Lt ERNST. 1st Lt SCHMITTHUBER (killed) and Lt SCHMIEDAU (wounded) and 200 man most in American vehicles (or at least vehicles camouflaged as American vehicles). Among these were half-tracks, scout cars, 1 German MK IV tank, and other full-track vehicles. It was the mission of ERNST to take the bridge at MALMEDY and to hold it. To reach the objective, the method previously reported as ‚Durchschleusen‘ (camouflaged infiltration) was to be employed. The radio team of Einheit STIELAU was to tell our troops that the unit had just evaded the Germans who were in hot pursuit. There were American speaking Germans in US uniforms on all vehicles and in addition, some other men were wearing at least some article of US clothing. The undertaking was frustrated by our Arty fire. PW claims he then got fed-up and deserted.„

Quelle: NARA

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Das Todesurteil
Das Urteil im Fall Struller betrifft nicht nur Otto Struller, sondern es werden dort weitere 5 Soldaten der Wehrmacht abgeurteilt. Der Obergefreite Rolf Jesch, 5. Kompanie 12. Fallschirmjägerregiment, z.b.V., Panzer-Brigade 150. Der Unteroffizier Heinrich Pipitz, Einheit Stielau, Stab Solar, Panzer-Brigade 150. Der Gefreite Alfred Franz, 5. Kompanie des 12. Fallschirmjägerregiment, z.b.V., Einheit Stielau, Stab Solar, Panzer-Brigade 150. Der Obergefreite Antoni J. Morzuck, Einheit Stielau, Stab Solar, Panzer-Brigade 150 und der Gefreite Karl Müller, Einheit Ernst, Stab Solar, Panzer-Brigade 150. Rolf Jesch und Heinrich Pipitz wurden zusammen mit Alfred Franz gefasst, hatten aber keine US-Uniform an, sie wurden nach medizinischer Behandlung als normale Kriegsgefangene behandelt, so jedenfalls steht es bei John Mendelsohn, in seinem Buch History of the CIC. Im PWI Report NO 1  22/23 Dec. 44, liest sich das dann doch etwas anders. Die drei, Jesch, Pipitz (dort Pepetz) und Franz wurden im Raum Heppenbach gefasst. Alle drei waren laut Report Mitglied der 5. Kompanie des Fallschirmregiments z.b.V, Panzerbrigade 150. In dem Report wird nur die Kompanie genannt, nicht aber die Nummer des Regiments. Alle drei waren schwer verwundet und über Ihre Situation zutiefst erschüttert. Die drei sprachen etwas English. Anlässlich der Situation der drei Gefangenen ist der Report nur lückenhaft.
Einer der drei (der Name wird nicht genannt) ist voll geständig, einer der anderen (auch dessen Name wird nicht genannt) gibt nur zu das er in Grafenwöhr war, und nur eine US-Feldjacke im Besitz hatte. Der dritte schloss sich dem (deutschen) kommandierenden Offizier im amerikanischen Sektor an und lehnte jegliche Kenntnis von kriegsverbrecherischen Aktivitäten ab.

Das mit sich führen oder tragen einer US-Feldjacke dürfte bei weitem nicht ausreichend gewesen sein für ein Todesurteil. Da weitere Einzelheiten in dem kurzen Bericht fehlen ist eine genaue Einschätzung unmöglich. Morzuck und Müller werden in dem PWI Report mit keiner Silbe erwähnt.

Alfred Franz und Antoni J. Morzuck wurden, wie Otto Struller verurteilt und hätten demnach hingerichtet werden müssen. Weder bei der Deutschen Dienststelle, noch beim Roten Kreuz in Genf oder über die Deutsche Kriegsgräberfürsorge konnten deren Gräber gefunden werden. Es muss daher davon ausgegangen werden, dass nur Otto Struller hingerichtet wurde. Das Ganze ist schon etwas merkwürdig. Eine Recherche zum Nachnamen Franz ist sicherlich schwierig wenn es kein Geburtsdatum gibt. Der Nachname Morzuck hätte aber ein Ergebnis bringen müssen. Bisher bin ich in dem Fall nicht weiter gekommen.
Hier möchte ich noch anmerken das in einem Report, der im Buch von John Mendelsohn (History of the CIC) zu finden ist, ein weiterer Name auftaucht: Josef Kania.
Nun zurück zu Otto Struller. Wer mit Otto Struller in Bévercé gesehen wurde, konnte bisher nicht ermittelt werden. Die zwei Soldaten, die mit Struller und der MP das Gebäude verlassen haben machen einen recht gesunden Eindruck. Auf Grund dessen scheiden Jech, Pipitz und Franz aus. Otto Struller starb laut „Report of Operations“ im Justizpalast in Huy. Weitere Details sind nicht bekannt. Es bleiben im Fall Struller und der anderen Soldaten noch Fragen offen.

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BayHStA, Dachauer Kriegsverbrecherprozess M1106

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First United States Army Report of Operations

Pursuant to Military Commission Order No. 1, Headquarters First U. S. Army, dated 11 January 1945, the following named prisoner was executed by musketry at 1030 hours, 13 January 1945, at the Palace du Justice, Huy, Belgium: Gefreiter Otto Strulier, alias Captain Cecil A. Dyer, alias Richard Baumgardner, a member, of Einheit Stielau, Stab Solar, 150th Panzer Brigade, German Army.

Bundesarchiv Abteilung PA ehemals Deutsche Dienststelle (WASt)
Die US-Unterlagen die mir damals von der Deutschen Dienststelle zur Verfügung gestellt wurden besagten, dass Otto Struller am 13.01. 1945 um 10.30 Uhr hingerichtet wurde. Sein Leichnam wurde von R. L. Toombs 1st Lt., CMP Det`t Cmdr an Neal F. Raker 1st Lt., QMC (0515237), 607th QM GR CO Executive Off. übergeben. Otto Struller wurde laut „Report of Burial“ am 13.01.1945 um 15.00 Uhr in Henri-Chapelle beigesetzt. Mit dem Leichnam wurde seine Erkennungsmarke bestattet. Auf dem amerikanischen Totenblatt, eine Karte mit nicht nur relevanten Informationen zum Todesfall Struller steht zum Beispiel als Todesursache: „Gewehrschusswunden Brust (hingerichtet)“.
Als Heimatanschrift wird die Augsburger Strasse in Berlin, und der Name seiner Ehefrau Elsa Struller genannt. Bisher musste davon ausgegangen werden das es sich hier um einen Fehler handelt. Die Deutsche Dienststelle ist nun eine Abteilung des Bundesarchiv. Nach einem Gespräch mit einem der Mitarbeiter wurde noch einmal in den Unterlagen recherchiert und es wurden tatsächlich neue Erkenntnisse gewonnen. Aus den im März 2021 eingesehenen Personalkarteikarten* geht hervor das Otto Struller und Else Soltwedel verlobt waren. Else Soltwedel wird auf den Karteikarten als „Braut“ geführt. Auf den Karten wird eine Anschrift von Else Soltwedel in Hildburghausen genannt. Diese Anschrift hat allerdings mit dem Ballett zu tun. Die Adresse taucht auf einem Schreiben des KdF-Balletts auf, das Schreiben befindet sich im Besitz des Derra de Moroda Dance Archive der Universität in Salzburg. Aus Unterlagen des Bundesarchiv Berlin geht hervor das Else Soltwedel Mitglied im Reichsballet (der NS-Gemeinschaft Kraft durch Freude) war. Eine Recherche nach Else Soltwedel gestaltet sich etwas schwierig. Die Unterlagen von Else Soltwedel unterliegen momentan noch einer Schutzfrist. Das macht die Verwertung des Inhalts unmöglich.
Auf den Karteikarten von Otto Struller finden wir eine Meldung vom 27.03.1945. Otto Struller galt seit dem 23.12.1944 im Raum Malmedy als vermisst. Das schon erwähnte Totenblatt wird genannt und zitiert. Des weiteren finden wir auf den Karten einen Hinweis auf die Umbettung nach Lommel. Bemerkenswert ist eine Anfrage aus Weissenburg, im Jahre 1974. Es sieht so aus als wenn Otto Struller in einem Testament bedacht wurde. Das Amtsgericht in Weissenburg wurde daraufhin umgehend informiert. Weitere brauchbare Informationen geben die Karteikarten nicht her.
*Signatur, siehe Quellennachweis.

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Morning Report Locating Card. Quelle: Deutsche Dienststelle

  • Rotes Kreuz

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Auskünfte des Roten Kreuzes (ICRC) in Genf / Schweiz
(International Committee of the Red Cross, ICRC)

Der Totenschein beim Roten Kreuz in Genf wurde registriert unter RAD 95337.
Auf dem Schein wird als Bestattungsdatum der 15.01.1945 und als Bestattungsort Henri-Chapelle angegeben. Laut „Report of Burial“ (WASt) wurde der Leichnam aber bereits am 13.01.1945 bestattet. Solche Abweichungen in den Unterlagen sind schon an der Tagesordnung.

Nennenswert sind Ort und Datum der Gefangennahme. Otto Struller wurde laut Totenschein am 21.12.1944 in Henri-Chapelle gefangen genommen. Das widerspricht allerdings dem PWI Report NO. I 24/25. Dec. 44. Als Hinrichtungsort wird Huy, ca. 30 km von Lüttich (Luik) genannt.
Die Kopie wurde durch Unterschrift von Fred G. Steiner, Major Infantery, Asst. Provost Marshal, First U.S. Army beglaubigt. Es werden namentlich noch Joseph Eiser, Captain MC und R. L. Tombs 1st Lt, CMP, Det. Comdr. genannt.

  • Grabstelle

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Deutscher Soldatenfriedhof Lommel, Belgien. Foto: © Wolfgang Stienes.

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