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Name | Schmidhuber |
Vorname | Wolfgang Egon Herbert |
Rufname | Wolfgang |
Rang | Oberleutnant |
Alias Rang / Name | K.A. |
Geboren | 16.02.1922 in Dresden (Sachsen) |
Gestorben / Hingerichtet | 21.12.1944 nahe Malmedy (Belgien) gefallen |
Grablage . |
Kriegsgräberstätte Königswinter-Ittenbach (NRW) Einzelgrab unter den Unbekannten Soldaten |
Erkennungsmarke | -800- 3. Inf. E. Btl. 103 [11] |
Teamkameraden | Teameinteilung Unbekannt |
Datum & Ort Gefangennahme | K.A. |
Auszeichnungen . . |
06.07.1941 Eisernes Kreuz II. Klasse 02.09.1941 Verwundetenabzeichen Schwarz 10.05.1944 Verwundetenabzeichen Silber |
Letzte Einheit | Panzer-Brigade 150, Kommando-Kompanie |
Vater | Gerhard Carl Egon Schmidhuber, geb. in Dresden |
Rufname, Vater | Gerhard |
Beruf, Vater | Prokurist |
Rang, Vater | Generalmajor |
Gestorben, Vater | 11.02.1945 in Budapest |
Auszeichnungen, Vater . . . . . . . . . . . . . |
09.05.1915 Eisernes Kreuz II. Klasse 07.12.1917 Eisernes Kreuz I. Klasse 00.00.1934 Ehrenkreuz für Frontkämpfer 29.09.1939 Spange zum Eisernen Kreuz II. Klasse 24.06.1940 Spange zum Eisernen Kreuz I. Klasse 10.10.1941 Anerkennungsurkunde des Oberbefehlshabers des Heeres 10.12.1941 Panzerkampfabzeichen 28.02.1942 Deutsches Kreuz in Gold 07.04.1942 Verwundetenabzeichen in Silber 00.00.1942 Medaille „Winterschlacht im Osten 1941/42“ (Ostmedaille) 18.10.1943 Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes 02.11.1943 Nahkampfspange in Bronze 20.12.1944 Wehrmachtbericht 21.01.1945 Ritterkreuz mit Eichenlaub |
Mutter | Helene Margaret Schmidhuber geb. Baumfelder, geb. in Zittau (Sachsen) |
Beruf, Mutter | Hausfrau |
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NSDAP
Nach der Mitgliedschaft in der NSDAP wurde nicht recherchiert.
Ausbildung
Ostern 1928 – Ostern 1932, Volksschule
Ostern 1932 – Dezember 1937, Gymnasium
Dezember 1937 – November 1939, Deutsche Oberschule, Reifezeugnis
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Der Werdegang setzt sich zusammen, aus Informationen der handschriftlich erstellten Dienstlaufbahn, und der in den beiden Beurteilungen genannten Daten, aus Wolfgang Schmidhubers Personalakte die sich im Bundesarchiv in Freiburg befindet.
Eine weitere Quelle war die Deutsche Dienststelle in Berlin. Falls deren Daten nicht in der Personalakte standen wurden deren Daten hinzu gefügt. Die Quellen sind unterschiedlich markiert. Die handschriftliche Dienstlaufbahn mit den Ziffern 1-23, die beiden Beurteilungen mit I – VIII und die Deutsche Dienststelle mit der Abkürzung WASt.
Quelle* & Reihenfolge |
Datum | Dienstgrad | Einheit | Art der Veränderung u.s.w. |
1. | 01.12.1939 | Schütze | 3. Kompanie Infanterie-Ersatz-Bataillon 103 Zittau |
Eingetreten |
2. | 07.12.1939 | Vereidigt | ||
3. | 01.06.1940 | Oberschütze | Ernannt | |
4. | 01.06.1940 | Marschbataillon 4 z.b.R*. (*vermutlich z.b.V. = zur besonderen Verwendung) |
Versetzt | |
WASt | 04.06.1940 | 3. Kompanie Infanterie-Ersatz-Bataillon 103 | ||
A. | 05.06.1940 / | Stellvertretender Gruppenführer | Infanterie-Regiment 103 | |
11.08.1940 | ||||
5. | 02.07.1940 | 2. Kompanie Infanterie-Regiment 103 | Versetzt | |
6. | 04.07.1940 | 1. Kompanie Infanterie-Regiment 103 | Versetzt | |
7. | 01.08.1940 | Fahnenjunker Gefreiter |
Befördert | |
8. | 10.08.1940 | 11. Kompanie Infanterie-Regiment 103 | Versetzt | |
B. | 12.08.1940 / | Schützen-Regiment 103 | Fahnenjunker Lehrgang | |
15.01.1941 | ||||
9. | 19.08.1941 | 6. Kompanie Infanterie-Regiment 103 | Versetzt | |
10. | 14.09.1941 | Wehrmachts-Kraftfahr-Führerschein Klasse III erworben. (Kraftwagen bis 2,5 Tonnen mit über 10 Steuer PS.) | ||
11. | 04.10.1941 | Wehrmachts-Kraftfahr-Führerschein Klasse I u. II erworben ( I Krafträder, II Kraftfahrzeuge über 2,5 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht) | ||
12. | 01.11.1941 | Fahnenjunker Unteroffizier | Befördert | |
13. | 1940 | Grundschein Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft erworben | ||
14. ………………..bis |
15.01.1941 / 30.04.1941 |
Zum 6. Offiziers-Anwärter Lehrgang? Wünsdorf kommandiert. | ||
C. | 16.01.1941 / | Zugführer | Schützen-Ersatz-Bataillon 108 | Davon 3½ Monate Waffenschule & 11½ Monate Lazarett |
04.01.1943 | ||||
15. | 01.04.1941 | Fahnenjunker Feldwebel (Wachtmeister) | Befördert | |
16. | 01.04.1941 | Leutnant | Befördert (1.Schützen-Regiment) | |
I | 01.04.1941 / | Zugführer | Schützen-Regiment 103 | |
31.08.1941 | ||||
17. | 14.05.1941 | 1. Kompanie Infanterie-Regiment 103 | Versetzt | |
18. | 20.05.1941 | Erhält Rangdienstalter 1.4.41 (1647) | ||
19. | Panzer-Grenadier-Ausbildungs-Bataillon 108 | |||
II | 01.09.1941 / | Zugführer | Panzer-Grenadier-Ersatz-Bataillon 108 | & Lazarett |
04.10.1942 | ||||
WASt | 09.03.1942 | 1. Kompanie Schützen-Ersatz-Bataillon 108 | ||
III | 05.10.1942 / | Zugführer | Panzer-Grenadier-Ausbildungs-Bataillon 108 | |
03.01.1943 | ||||
WASt Ab | 06.04.1943 | Offiziers-Anwärter für schnelle Truppen II Zossen | ||
IV | 04.01.1943 | Aufsichts-Offizier | Offiziers-Anwärter Lehrgang Zossen | |
D. Ab | 05.01.1943 | Aufsichts-Offizier | Offiziers-Anwärter Lehrgang II | |
20. | 22.02.1943 | Panzertruppenschule | Panzertruppenschule – mit Wirkung vom ?? 4.1.43 ?? erh. z. Verw. b.W. Offiziers-Anwärter Lehrgang | |
21. | Oberleutnant | befördert (74) mit Verfügung Nr. 770143 10.11.43 |
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22. | Panzer-Grenadier-Regiment 103 | 18.10.43/7300 | ||
V | 15.04.1943 / | Aufsichts-Offizier | Fahnenjunker Lehrgang 4 der Panzertruppe |
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31.07.1943 | ||||
VI | 01.08.1943 / | Zug u. Kompanieführer | Panzer-Grenadier-Regiment 103 | Verwundet |
28.01.1944 | ||||
VI | 29.01.1944 / | Lazarett u. Genesender | Panzer-Grenadier-Ersatz-Bataillon 108 | Verwundet |
16.05.1944 | ||||
VII | 17.05.1944 | Kompanieführer | 6. Marschkompanie Panzer-Grenadier-Ausbildungs-Bataillon 108 |
z.Zt. = zur Zeit |
VIII | 26.06.1944 | Panzer-Grenadier-Ausbildungs-Bataillon 108 | Aus der Beurteilung geht hervor das Schmidhuber am 01.07.1944 seinen Dienstantritt beim Bataillon hatte. | |
23. | 02.09.1944 | Kommandierung zur Heeresgruppe Nordukraine aufgehoben. Regelt Befehlshaber im Wehrkreis IV (=Dresden) | ||
WASt | 1944 | 4. Kompanie Panzer-Brigade 150 | † Gefallen ostw. Malmedy |
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*Schwarz = Dienstlaufbahn Personalakte
*Braun = Beurteilung vom 1.3.1943
*Blau = Beurteilung vom 1.7.1944
*WASt = Brief Deutsche Dienststelle Berlin 03.05.2010
* ? = Nicht alles konnte zweifelsfrei entziffert werden.
* Rot = Erklärungen zu Abkürzungen u.s.w.
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Beförderungen | |
01.06.1940 | Oberschütze |
01.08.1940 | Gefreiter |
01.11.1940 | Unteroffizier |
04.01.1941 | Leutnant |
01.12.1943 | Oberleutnant |
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Beurteilungen
01.04.1943
Panzertruppenschule (Schule für schnelle Truppen, Wünsdorf) Offiziersanwärterlehrgang II (Truppenübungsplatz Zossen).
„Solider Charakter, noch sehr jung und noch nicht voll ausgeprägt. Offener, noch etwas zarter Mensch. Bereit sich für den Nationalsozialistischen Gedanken einzusetzen. Vor dem Feinde voll bewährt….. Schwache Seiten: Noch etwas weich.“
01.07.1944
Panzer Grenadier Ausbildungsbataillon 108 (Busche Kaserne Leisnig). „Macht erst seit 26.06.1944 beim Bataillon Dienst. Kann daher infolge zu kurzer Zugehörigkeit von hier aus nicht Beurteilt werden.“ Daher wurde auf einer früheren Beurteilung zurück gegriffen. Der Kdr. Fahnenjunker-Lehrgang 4 der Panzertruppe beurteilt am 23.08.1943 wie folgt: „Sympathischer junger Offizier, noch etwas weich. Lässt sich gern leicht formen und bilden. Gute Kinderstube, etwas zart besaitet. Sehr solider Charakter. Wertvoller Offizier u Kamerad, von einwandfreier nationalsozialistischer Haltung. Versteht aus innerem Anteil am Geschehen seine Gedanken gut und brauchbar weiter zu geben. Vor dem Feinde bewährt, erheblich verwundet….“
In der Beurteilung zum 01.07.1944 wird erstmalig angegeben das Wolfgang Schmidhuber englisch kann.
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27.06.1941 | bei Kiwera leicht verwundet | ||
28.06.1941 … |
Reservekrankenlazarett I Krakau … |
Zugang: von der Truppe Abgang : |
Granatsplitter Handschussverletzung … |
02.07.1941 … |
Reservelazarett Dresden II … |
Zugang: von Reserve-Krankenlazarett Krakau Abgang: |
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06.01.1942 … |
Reservelazarett Dresden II … |
Zugang: aus ambulanter Behandlung Abgang: 09.03.1942 (1) |
Wegen Erkrankung … |
24.06.1942 … |
Reservelazarett Zittau … |
Zugang: von Truppe Abgang: 08.08.1942 (2) |
Granatsplitter rechte Hand … |
11.10.1943 … |
Kriegslazarett 1/604 Tours … |
Zugang: von Ortslazarett Souden Abgang 12.11.1943 Dienstfähig z. Truppe |
K.A. … |
19.01.1944 … |
Reservelazarett Przemyśl … |
Zugang: Lazarettzug 639 Abgang: |
Granatsplitter Oberschenkel rechts und linke Wange |
07.02.1944 … |
Reservelazarett I Zittau … |
Zugang: K.A. Reservelazarett Przemysl. Abgang: nicht verzeichnet |
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1) Garnisonsverwendungsfähig Heimat z. Schützen Ersatz Bataillon 108, Dresden
2) Garnisonsverwendungsfähig Heimat z. Offizierslehrgang z. Truppe Dresden
Die Familiengeschichte
Dem glücklichen Umstand, dass es im Bundesarchiv eine Personalakte von Wolfgang Schmidhuber gibt ist es zu verdanken, dass wir seinen Werdegang relativ lückenlos kennen.
Was Wolfgang Schmidhuber vielleicht noch interessanter macht ist sein Vater, Generalmajor Gerhard Schmidhuber. Keiner der bisher bekannt gewordenen Mitglieder der Kommando-Kompanie der Panzer-Brigade 150 hat ein so prominentes Elternteil. In der Personalakte von Wolfgang Schmidhuber befindet sich eine Abschrift seiner Dresdner Geburtsurkunde (Nr. 192). Daher steht die Identität der Eltern zweifelsfrei fest, und eine Verwechslung ist völlig ausgeschlossen. In diesem Fall werden wir keine Familienrecherchen betreiben, ein kurzer Hinweis genügt. Hervorgehoben wird hier nur die posthume Ehrung von einer ungarischen Tageszeitung im Jahre 2007. Raoul Wallebberg hat Generalmajor Schmidhuber dazu bewogen, dass dieser das Budapester Ghetto gegen die ungarischen Pfeilkreuzer schützte.
Man sollte allerdings auch nicht vergessen, dass der Generalmajor zuvor am Polenfeldzug, am Westfeldzug in Frankreich, am Überfall auf Jugoslawien und am Krieg gegen die Sowjetunion teil nahm.
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Generalmajor Gerhard Schmidhuber.
Quelle: Stichting Oorlogsslachtoffers
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Prozessakte Skorzeny
In dem Dachauer Kriegsverbrecherprozess gegen Otto Skorzeny, der die Operation Greif auf die Beine gestellt hatte, wird Wolfgang Schmidhuber einige Male namentlich erwähnt. In den Verhören werden nur Wolfgang Schmidhuber und ein Oberleutnant Schmitt namentlich erwähnt, wenn es um gefallene Mitglieder der Kommando-Kompanie der Panzer-Brigade 150 geht. Die Prozessakte ist zweisprachig, Englisch u. Deutsch, daher in den Zitaten oftmals eine etwas merkwürdige Grammatik. Wir wollen uns nun einmal ein paar Aussagen über Wolfgang Schmidhuber anschauen. Es befindet sich in der Prozessakte die Niederschrift der beeidigten Aussage von Kurt A. Siebauer (Fiche 17). Kurt Siebauer war ebenfalls Mitglied der Kommando-Kompanie und ist, laut eigener Aussage, allerdings nie über die Frontlinie gelangt. Kurt Siebauer sprach am ausführlichsten über Oberleutnant Schmidhuber.
Hier nun die Aussagen von Kurt Siebauer zu Wolfgang Schmidhuber.
F.: Kennen Sie irgendjemanden, Offizier oder Mann, der in dieser Uniform (gemeint ist die Amerikanische Uniform) in die amerikanische Linien ging?
A.: Ja….. Hauptmann SCHMIDHUBER.
F.: Wissen Sie, das er über die Linie ging?
A.: Ja.
F.: Woher wissen Sie das?
A.: Von der Gruppe, die mit ihm ging.
F.: Wer war das?
A.: Ich weiss keine Namen.
F.: Wissen Sie den Vornamen dieses Hauptmann?
A.: Nein, aber ich kann ihn beschreiben. Er war 5 Fuss 10 gross (1.78 M.), platinblond, hatte ein mageres Gesicht, wog ungefähr 150 Pfund und hatte graublaue Augen.
F.: Wie alt war er?
A.: Er sah mir so aus, als ob er um 28 oder 29 Jahre alt sei. Er hatte eine Frauenstimme, eine hohe Stimme, so aehnlich wie ein Homosexueller.
F.: Wissen Sie von den Leuten die mit ihm gingen, das er in amerikanischer Uniform ueber die Linien ging und das diese amerikanische Uniform von denen in den Rot-Kreuzpaketen genommen wurde?
A.: Ja, mit Ausnahme der Hosen, die von den Gefangenen weggenommen wurden.
F.: Erzählen Sie uns doch etwas mehr ueber diesen Hauptmann.
A.: Er sollte die Linie durchquert haben, wurde aber etwa 3 km hinter der Linie von 2 MPs angehalten. Von seinem deutschen Vorgesetzten war ihm gesagt worden, er solle nicht reden, denn er sprach nur schlecht Englisch. Sobald er nun mit den MPs sprach, sagten sie ihm, er solle die Haende hochheben. Die MPs fingen an zu schiessen, und der Kanonier, den der Hauptmann is seinem jeep hatte, feuerte auf die MPs und toetete sie. Als die Gruppe zurueckkam, wurde mir zuerst gesagt, er sei tot. Dann wurde mir gesagt er sei verwundet. Ich weiss nicht, was richtig war. Jedenfalls hat er das Leben all seiner Leute in Gefahr gebracht. Unsere Gruppe sagte, dass, wenn er je uns zugeteilt wuerde, wir ihn erschiessen wuerden.
F.: Wer war der Führer der Gruppe?
A.: Lt. Köhler
Auch Otto Skorzeny hat sich während seines Prozesses kurz über Wolfgang Schmidhuber geäussert (Fiche 12). Das interessanteste dabei ist, dass er sich noch daran erinnern konnte, dass Wolfgang Schmidhuber in Engelsdorf (Ligneuville) bestattet wurde.
Vielleicht sollte hier noch kurz etwas zu den, aus Rot-Kreuz-Paketen stammenden, US-Uniformen erwähnt werden. Diese Rot-Kreuz-Pakete stammten aus verschiedenen Kriegsgefangenenlagern. Zu den Vorgängen gibt es einige, auch amerikanische, Zeugenaussagen in der Prozessakte von Skorzeny.
Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V.
Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge teilte auf Anfrage schriftlich mit, dass im Gebiet in dem Wolfgang Schmidhuber gefallen sei, die Umbettungen durch die Amerikaner nach Ittenbach stattfanden. Er wurde deshalb für diesen Friedhof übernommen. Es wurde für Wolfgang Schmidhuber nur der Friedhof Ittenbach erfasst, eine nachweisliche Grablage gibt es nicht. Das bedeutet, dass Wolfgang Schmidhuber einer der unbekannten Soldaten sein muss, die in Ittenbach ihre letzte Ruhestätte fanden.
Wo Wolfgang Schmidhuber bis dahin bestattet war wurde nicht gezielt recherchiert, Einzelheiten tauchen aber in verschiedenen Quellen auf. Es gibt die Aussage von Otto Skorzeny über den zeitweiligen Verbleib des Leichnams von Wolfgang Schmidhuber. Skorzenys Aussage findet in den Unterlagen des Bundesarchiv allerdings Bestätigung.
Bundesarchiv Abteilung PA, ehemals Deutsche Dienststelle (WASt)
Laut Information der Deutschen Dienststelle in Berlin ist Wolfgang Schmidhuber am 21.12.1944 um 3.14 Uhr ostw. von Malmedy gefallen.
Die im Bundesarchiv vorhandenen Personalkarteikarten* wurden von mir im März 2021 eingesehen. Bei der von der Deutschen Dienststelle erwähnten Meldung, vom 21.03.1945, wird noch etwas zu der Todesursache erwähnt. Obwohl die hier genannte Todesursache sich mit der Zeugenaussage im Skorzenyprozess nicht zu decken scheint soll sie hier erwähnt werden. Laut Bericht soll ein Granatsplitter in der linken Brust ursächlich gewesen sein. Der Oberleutnant wurde auf einem Friedhof im belgischen Ligneuville (Engelsdorf) bestattet. Sogar die Grablage wird genannt v. L. 1 Feld Nr.1 (von Links 1. Feld Nummer 1). Ein Umbettungsdatum wird nicht genannt.
Wie es danach dazu kommen konnte, dass Wolfgang Schmidhuber in Königswinter – Ittenbach unter den Unbekannten bestattet wurde ist unbekannt. Die Angehörigen in Zittau wurden im Oktober 1946 benachrichtigt, der Sterbefall wurde am 02.12.1947 beim Standesamt Zittau beurkundet.
*Signatur siehe Quellennachweis
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Auskünfte des Internationalen Roten Kreuzes (IKRK) in Genf
(International Committee of the Red Cross, ICRC)
K.A.
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Kriegsgräberstätte Königswinter-Ittenbach (NRW) Grabmal von zwei Unbekannten Soldaten.