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Name | Pollack |
Vorname | Robert Martin Emil |
Rufname | Robert |
Rang | Obergefreiter |
Alias Rang / Name | Leutnant Charles Holzmann |
Geboren | 22.02.1922 in Altenhagen/Schaumburg-Lippe (Niedersachsen) |
Gestorben / Hingerichtet | 30.12.1944 in Henri-Chapelle (Belgien) |
Grablage . |
Erstbestattung in Henri-Chapelle. 18.01.1947 umgebettet auf die Deutsche Kriegsgräberstätte Lommel (Belgien), Block 18 / Grab 457. |
Erkennungsmarke | N.45592/42K [8] |
Gruppe (2 Teams, genaue Einteilung unbekannt) | Horst Görlich, Arno Krause, Rolf Meyer, Erhard Miegel, Günther Schilz, Dietrich Wittsack |
Datum & Ort Gefangennahme | 23.12.1944 ca. 02.30 Uhr, in/bei Géromont nahe Malmedy (Belgien) |
Auszeichnungen . . |
Laufbahnabzeichen Marine-Artillerie Matrosen Abzeichen für Sonderausbildung / Abzeichen für Entfernungsmesser Verwundetenabzeichen (?, siehe Foto Robert Pollack – Militärischer Werdegang) |
Letzte Einheit | Panzer-Brigade 150 Einheit Stielau / Stab Solar |
Vater | Martin Pollack, geb. in Bremen |
Beruf, Vater | Malermeister |
Mutter | Frida Margarete Dora Pollack geb. Scheele, geb. in Hamburg |
Rufname, Mutter | Frida |
Beruf, Mutter | Krankenschwester |
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NSDAP
Im Bundesarchiv in Berlin (BArch) konnte keine Mitgliedschaft der Familie in der NSDAP festgestellt werden.
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Ausbildung
Über die Schulausbildung von Robert Pollack ist nichts bekannt. Die englischen Sprachkenntnisse, die für seine Teilnahme an dem Unternehmen Greif Voraussetzung waren, hat Robert Pollack aus Australien mitgebracht.
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Für die Volksdeutsche Mittelstelle (VoMi), Abt. Beratungsstelle für Einwanderer, hat die Mutter von Robert Pollack, Frida Pollack am 28.06.1943 einen Fragebogen ausgefüllt. Frau Pollack schreibt, dass ihr Sohn Robert am 15.08.1942 in die Kriegsmarine eingetreten wäre.
Die Deutsche Dienststelle in Berlin hat nur zwei Meldungen in ihren Unterlagen vorliegen:
Laut Meldung vom 23.07.1943 | Marineflakabteilung 266 | Marineartillerist |
Laut Meldung vom 30.12.1944 | Panzer-Brigade 150 | Obergefreiter |
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Robert Pollack. Quelle: Familienbesitz
1943 musste Robert Pollack ins Marinelazarett Emden. Grund war ein Leistenbruch, rechts.
Von welchem Marineteil Robert Pollack kam ist nicht bekannt. Es wurde auch nicht notiert zu welchem Marineteil Robert Pollack entlassen wurde. Nur das Entlassungsdatum aus dem Lazarett ist bekannt: 18.06.1943.
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Die Familiengeschichte
In Berlin lagern die Akten des Rückwandereramtes der Auslandsorganisation der NSDAP aus den Beständen des ehemaligen Berlin Document Centers (BDC). Diesen Unterlagen kann man einiges über die Familie Pollack entnehmen.
Die Familie Pollack wanderte 1928 nach Australien aus. Schon früher hatte der Vater von Robert Pollack eine Beziehung zu Australien. Er lebte schon vor dem ersten Weltkrieg in diesem Land und wurde dort zur Zeit des ersten Weltkrieges interniert. Nachdem der erste Weltkrieg beendet war blieb er in Australien. Kurzzeitig kehrte er in seine alte Heimat zurück und lernte seine spätere Frau kennen. Martin Pollack erlangte die australische Staatsangehörigkeit. Wann dies geschah ist dem Fragebogen des Rückwanderamtes nicht zu entnehmen. Irgendwann ist mir aber das „Certificate of Natrualization“ von Martin Pollack in die Hände gefallen. Das Dokument besagt, dass Martin Pollack am 27.04.1936 naturalisiert wurde. Frida Pollack gab im Fragebogen an, im Jahr 1936 die australische Staatsangehörigkeit erlangt zu haben. Auch Robert Pollack hatte die australische Staatsangehörigkeit. Seine deutsche Staatsangehörigkeit nahm Robert Pollack später in Deutschland wieder an. Auch hierzu fehlen genauere Angaben.
Am 28.03.1939 trat Frida Pollack, zusammen mit ihrem Sohn Robert, die Heimreise nach Deutschland an. Es war das Heimweh, das Frau Pollack nach Deutschland trieb. Sie wollte eigentlich nur Besuchsweise nach Deutschland kommen, es wurden Jahre daraus. Der Krieg verhinderte, dass die Beiden die Heimreise nach Australien antreten konnten.
Was Robert, in der Zeit bis zu seinem freiwilligen Eintritt in die Kriegsmarine am 15.08.1942, in Deutschland gemacht hat, ist unbekannt. Frida Pollack muss aber ihre Zustimmung, für den Eintritt ihres Sohnes, in die Kriegsmarine gegeben haben, da Robert nach damaligem Recht noch nicht volljährig war. Nach Ihrer Rückkehr nach Australien hat sie dafür von ihrem Mann herbe Kritik ernten müssen. In einem handschriftlich geschriebenen Lebenslauf den Frieda Pollack dem Frageboden der „Volksdeutsche Mittelstelle“ beigelegt hatte klingt der freiwillige Eintritt von Robert in die Kriegsmarine noch sehr aufgesetzt. …„Aus Liebe und Überzeugung zur alten Heimat hat mein Sohn seine Deutsche Staatsangehörigkeit wieder erlangt und ist als Kriegsfreiwilliger bei der Kriegsmarine am 15. August 1942 eingetreten“.
Es hat einen letzten Brief von Robert Pollack an seine Mutter gegeben. Darin schrieb er, dass er wohl nicht wieder kommen würde, er da nicht raus kommen würde. Leider sind genaue Angaben zu dem Brief nicht erhalten, der Brief wurde schon vor Jahrzehnten vernichtet.
Das Todesurteil von Robert Pollack und seinen Kameraden
Todesurteil aus der Prozessakte Otto Skorzeny. Quelle: BayHStA, Dachauer Kriegsverbrecherprozesse M1106.
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Bundesarchiv Abteilung PA, ehemals Deutsche Dienststelle (WASt)
Die beim Bundesarchiv vorhandenen Personalkarteikarten*, von Robert Pollack, wurde von mir im März 2021 eingesehen. Laut Meldung vom 23.03.1945 galt Robert Pollack seit dem 23.12.1944, im Raum Malmedy, als vermisst. Als Einheit wird die Pz.Brigade 150, Kommando Kp. genannt.
Meldung vom 22.01.1948: „23.12.1944: Germont nahe Malmedy gefangen. 30.12.44 erschossen“. Es folgt die Grablage in Henri-Chapelle.
Am 24.01.1948 wird gemeldet, dass den Angehörigen (in Bremen) das Death Certificate zugeschickt wurde. Die Todesnachricht wurde nach Bremen geschickt da die Anschrift der Eltern unbekannt war.
30.01.1952 wurde die Umbettung registriert.
* Signatur, siehe Quellenannachweis.
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Auskünfte des Internationalen Roten Kreuzes (IKRK) in Genf
(International Committee of the Red Cross, ICRC)
Der Totenschein (RAD 95919) wurde vollständig ausgefüllt. Auf diesem Schein wurde aber offensichtlich ein Fehler gemacht den es wird hier das
13th Panz Regt als Einheit genannt. Es müsste auch hier, wie bei seinen sechs Kameraden, das 13th Para Regt (Fallschirmjäger-Regiment 13) sein.
Das Rote Kreuz in Genf übermittelte mir, neben dem Totenschein, auch ein Schreiben des „HEADQUARTERS EUROPEAN COMMAND, Office of the Provost Marshal Prisoner of War Information Bureau“. Das Schreiben vom 27.08.1947 enthält 36 Namen, darunter der von Robert Pollack. Laut Inhalt werden dem Roten Kreuz in Genf 36 Sterbeurkunden der in der Liste genannten Personen zugeschickt. Anfang September 1947 lagen die Totenscheine in Genf an Ort und Stelle.
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Deutscher Soldatenfriedhof Lommel, Belgien. Foto: © Wolfgang Stienes.