Ein 21-jähriger Student aus HINDENBURG, der ein pathologischer Anti-Nazi geworden ist. Er ist schusselig und unaufmerksam und behauptet, ein Deserteur* zu sein.
– 15.06.1944, dem Dolmetscherkommando Wien zugewiesen.
– 30.10.1944, versetzt zum 130. Grenadier-Ersatz-Bataillon I in Krumau/Moldau.
Kania meldete sich freiwillig für „besondere Dolmetscheraufgaben“ bei einer nicht näher bezeichneten Einheit an der Westfront. Laut des Gefangenen tat er dies in der Absicht, bei nächster Gelegenheit zu desertieren.
– 09.11.1944, Ankunft in Grafenwöhr – Südlager. Kania war nicht in Friedenthal.
In der darauf folgenden Periode war Kania bei der Einheit Stielau und dann bei der Einheit Grabowski.
– 21.12.1944, Gefangennahme durch US-Truppen.
Kania (Oberschütze) bestätigte, soweit er informiert war, die im Bericht M. 1010 angegebenen Personen und Informationen. Er war jedoch nicht in der Lage, nähere Informationen über die Einheit Stielau zu geben.
(Anmerkung: Kania war die meiste Zeit in der Ersatz Co. als Wachmann und KP** tätig).
Zwischen dem 5. und 10.12.1944 wurden 15 Männer von der Einheit Stielau zur Einheit Grabowski, als Dolmetscher und „Sprecher“ versetzt.
Im Buch History of the CIC von John Mendelsohn, wird kurz erwähnt das Josef Kania Mitglied der Einheit Stielau sei. Kania sei zusammen mit 2 Soldaten der dritten Kampfgruppe (gemeint ist hier die Kampfgruppe III der Panzerbrigade 150, auch „Z“ genannt. ) gefangengenommen. In dieser Kampfgruppe (Hardieck /Fölkersam) ist Lt. Grabowski in der Tat zu finden.
Zwischen Ritterkreuz und Galgen, Michael Schadewitz, Seite 23, Gliederungsbild 2 „Dachau-Gliederung“, 4. Kompanie Fallschirm-Jäger-Bataillon 600.
Das Verhörprotokoll gibt nicht nur das Verhör von Kania wieder. Zwei weitere Gefangene: der Grenadier Joachim Jannek,19 Jahre alt, aus Oberschlesien, und der Unteroffizier Theofiel Mory, aus Mecklenburg, sagten etwas zur Einheit Stielau und der Panzerbrigade 150 aus.
Es ist dem Protokoll weder zu entnehmen, ob diese beiden Soldaten zusammen mit Josef Kania gefangengenommen wurden, noch wie sie gekleidet waren.
Ob die drei vor ein Gericht gestellt wurden, ist auch unbekannt. Es wird angegeben, dass die drei am 21.12.1944 in/bei Malmedy gefasst wurden. Laut Verhörprotokoll waren nur Kania und Jannek der Einheit Grabowski zugehörig.
Mory, Jahrgang 1921, gehörte der 5. Kompanie Fallschirm-Regiment z.b.V. an. Interessant ist noch zu erwähnen, dass Mory im späteren Prozess gegen Skorzeny (M1106-NARA) als Zeuge auftrat. In dem Verhör (M1106-Fiche 7) gab Mory damals an, Mitglied in der 5. Kompanie des 2. Bataillons (Y/Scherf), der Panzerbrigade 150 gewesen zu sein.
** Desertieren zu wollen, wurde von mehreren Mitgliedern dieser Einheit während ihrer Prozesse geäussert, z.B. von Leutnant Günther Schulz und dem Obergefreiten Wilhelm Schmidt.
** Die Aussagen erscheinen allerdings wenig glaubhaft.
** Bedeutung unbekannt.
Text übersetzt mit Deepl.